Lebst du schon, oder kaufst du noch?

Heute habe ich einen Business-Look für euch und möchte mich direkt mit einem wichtigen Business-Thema beschäftigen: Konsum! Für einige ein Schreckenswort, für andere Musik in ihren Ohren. Fakt ist: Wir leben in einer Konsumgesellschaft!

Wir konsumieren alle. Sei es, weil wir körperliche Grundbedürfnisse befriedigen müssen, oder rein aus Entertainment. In den letzten Jahren allerdings fragen wir uns als Konsumenten immer mehr wie wir konsumieren sollen und wollen. Denn wir haben mitbekommen, dass jeder Kauf eine Handlung ist und mit jeder Handlung beeinflussen wir auch andere und die Umwelt. So ziehen wir los und suchen nach Biolebensmitteln, Bioprodukten, Fair-Trade-Waren, lokalen Waren, nachhaltig produzierten Waren, Zero-Waste Lösungen oder fragen uns, ob wir überhaupt etwas kaufen sollen.

Puh?! Zugegeben, alles ganz schön viele neue Umstellungen, die einen eher zurück schrecken lassen. Da ist es schon einfacher im Status quo zu verweilen und weiter zu machen wie gehabt. Aber was ist eigentlich der Status quo? Im Rahmen der Fashion Revolution Week habe ich mich das für den Konsum von Kleidung in Deutschland gefragt und habe folgendes rausgefunden:

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland für Bekleidung beliefen sich 2015 nach Zahlen vom Statistischen Bundesamt auf 62,4 Milliarden Euro. Der Umsatz im deutschen Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung zu Endverbraucherpreisen lag nach Angaben des Bundesverbands des deutschen Textileinzelhandels bei 62 Milliarden im Jahr 2015, über 40 Prozent davon wurde im Nicht-Textilhandel (Warenhäuser, Möbel-, Sport-, Lebensmittelgeschäfte sowie Versand- und Markthandel) erzielt. Zu den Top-Textilhändern in Deutschland gehören die Otto Group, H&M, C&A, die Galeria Kaufhof (Hudson's Bay), Karstadt, Peek & Cloppenburg Düsseldorf, die Tengelmann-Gruppe mit KiK, Lidl, Aldi und Ernsting's Family.

Wow, 62,4 Milliarden Euro. Das ist 'ne Menge Geld. Aber irgendwie noch nicht ganz greifbar. Daher habe ich für euch eine sehr coole interaktive Infografik gefunden. Sie zeigt euch im Zeitraffer die durchschnittlichen Aufwendungen eines Haushalts in Deutschland für eine Reihe ausgewählter Konsumsparten und basiert auf Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamts für das Jahr 2016.

© CUPONATION

Also wenn wir das jetzt auf einen Monat runterbrechen, dann geben Frauen 44 €/Monat und Männer 23 €/Monat für Kleidung aus. Im Vergleich dazu geben wir Deutschen nur 60 €/Monat für Gemüse, Obst und Fisch aus. Meine Damen, das ist nur ein Unterschied von 16 €/Monat für etwas das im Vergleich lebensnotwendig ist wie gesunde Ernährung. Ist das nicht verrückt?!

Ich will hier gar nicht den Moralapostel spielen. Aber so ein Kassensturz ist sehr interessant und rückt definitiv Einiges in Perspektive. Es hilft mir selbst meine Entscheidungen zu überdenken und rauszufinden wie ich konsumieren möchte. Daher finde ich das Experiment, das ich diese Woche mit der kleiderei durchführe so spannend. Bisher habe ich mir nie Kleidung ausgeliehen, außer das was ich von meiner großen Schwester manchmal stibitzt habe. (Sorry, not sorry :P) Rein rechnerisch würde sich laut den Zahlen also so ein Abo von 25€/Monat lohnen. Aber da muss ich noch einen persönlichen Kassensturz machen und schauen, ob ich überhaupt noch so viel monatlich für Kleidung ausgebe.

Mich würde viel mehr interessieren, ob euch die Zahlen auch so beeindruckt haben und ob ihr vielleicht dadurch euer Konsumverhalten verändern wollt oder das bereits tut. Daher habe ich mal eine kleine Umfrage erstellt und möchte gerne wissen nach welchem Kriterium ihr entscheidet oder entscheiden würdet Kleidung zu kaufen?: [polldaddy poll=9732988]

Danke für die Teilnahme und hinterlasst gerne einen Kommentar, wenn ihr mehr loswerden wollt.

Outfit: Blazer (kleiderei), T-shirt (Funktionsschnitt), Hose (alt), Schuhe (Paul Green), Brille (fielmann).

xo, MadVoyage